Standorte Real Filialen: Deutschland, Europa und weltweit

Heutzutage sind Märkte von real nur im Inland anzutreffen. Außerhalb von Deutschland gab real sein einst großes Engagement auf. Der Fokus liegt nun klar auf Deutschland und den hiesigen Herausforderungen.

 

Keine Präsenz mehr im Ausland

Standorte im Ausland unterhält real keine mehr. 2012 vollzog der real leitende Konzern Metro AG den Verkauf der Standorte in Osteuropa für 1,1 Milliarden Euro. Käufer war die französische Handelskette Auchan. 2013 verkaufte die Metro AG die Filialen in der Türkei an den Unternehmer Begendik. Begendik hatte sich in der Türkei eine eigene Supermarktkette aufgebaut, die er mit dem Kauf der real-Filialen erweitern wollte. Die Aufrechterhaltung der Standorte in der Türkei war für die Metro AG schlicht und einfach nicht mehr lukrativ. Denn die türkischen Märkte hatten 2013 nur einen Anteil von 2,5 Prozent am gesamten Umsatz der real-Märkte.

Zudem bot die Heimat große Herausforderungen: Bei den Problemen und der Konkurrenz auf dem deutschen Markt war es der Metro AG wichtiger, in Deutschland eine gute Performance zu liefern.

 

Probleme in Deutschland

Nachhaltig schädigte der Hackfleisch-Skandal von 2005 das Image reals. Zwei Filialen in Laatzen und Hannover waren der Ausgangspunkt: Hier filmte ein ehemaliger Mitarbeiter zwei Angestellte. Die beiden Angestellten verpackten und etikettierten Hackfleisch, welches das Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten hatte, neu und stellten es zum Verkauf aus. Dieses brisante Filmmaterial gelangte in die Hände der Staatsanwaltschaft Oldenburg. Die Staatsanwaltschaft begann im März 2005 mit Ermittlungen. Der Verstoß gegen das Lebensmittelgesetz und die Hackfleisch-Verordnung machten in den Medien die Runde. Ein Fleck war auf der bis dato weißen Weste reals entstanden. Dieser Fleck belastete das Unternehmen und dessen Führung nachhaltig. So verfehlte real Jahr für Jahr Renditeziele. Dies führte zum Schließen zahlreicher Filialen in Deutschland. Des Weiteren verkleinerte die Metro AG das Sortiment der real-Märkte und modernisierte diese.

 

Entwicklung der Standorte in den letzten Jahren

Die Abnahme der Anzahl an Filialen in Deutschland zeigt sich deutlich, wenn man die letzten zehn Jahre vergleicht. Waren es 2008 noch 343 Märkte auf ganz Deutschland verteilt, sind es Ende 2017 nur noch 282 gewesen. Die Anzahl der Märkte nahm kontinuierlich ab. Gerade von 2014 auf 2015, nach dem Verkauf des letzten Auslandsstandortes in der Türkei, wird deutlich, wie viele Märkte in Deutschland den Restrukturierungs-Maßnahmen zum Opfer fielen: 14 Märkte machten dicht.

 

Aktuelle Standorte in Deutschland

Die aktuellen 282 Standorte sind quer über Deutschland verteilt. Ihnen ist ihre Modernisierung eindeutig anzumerken. Bereits 2015, nach den umfangreichen Restrukturierungs-Maßnahmen, ließen sich positive Effekte feststellen. Symbolisch hierfür steht ein real-Markt in Essen. Das real SB Warenhaus am Kronenberg Center orientierte sich 2015 stärker an den aktuellen Trends in Sachen Ernährung. Eigene Abteilungen für BIO und regionale Lebensmittel sowie weitere Maßnahmen ließen den Umsatz um 15 Prozent steigen.

Des Weiteren weist real die Besonderheit auf, dass er verstärkt auf Vorstadt-Warenhäuser setzt. Das geht gegen den Trend: Denn die Menschen kaufen vermehrt im Stadtzentrum ein und fahren nicht mehr an den Stadtrand für den Wocheneinkauf. real hingegen sieht hier Potential und stellt deutschlandweit mehrere SB Warenhäuser in der Vorstadt. Vorteil bei der Vorstadt sind geringe Kosten für die Pacht und viel verfügbares Land, um Parkplätze für Kunden zu schaffen.